Soll ein Entwässerungsnetz nach der Volumen-Ganglinien-Methode berechnet werden, sind folgende Vorarbeiten notwendig:
Trassierung der Entwässerungsleitungen mit Kanalplanung.
Festlegung der Haltungsgeometrie, der Einzugsgebiete, der Abflussbeiwerte (Befestigungsgrade, Neigungsklassen bzw. Spitzenabflussbeiwerte – siehe Einstellungen, Hydraulik, Register Zeitbeiwert, Abflussbeiwert) und der Zuflussmengen.
Vordimensionierung mit der Funktion Hydraulik/Bemessen, bzw. eine Netzdimensionierung mit dem Zeitbeiwertverfahren.
Variantenrechnungen für verschiedene Netzbelastungen sind dann mit geringem Aufwand möglich.
Für die praktische Berechnung muss die Zuflussganglinie in entsprechende Zeitschritte unter Berücksichtigung des dynamischen Strömungsverhaltens (Verzögerungen) einzelner Stränge des Netzes sowie eines Benetzungs- und Muldenverlustes aufgeteilt werden.
Die zulaufenden Wassermengen werden zu 100 Prozent immer dem Haltungsanfang zugewiesen.
Verzögerungen auf der Oberfläche des Einzugsgebietes werden vereinfacht berücksichtigt, indem die Geländeneigung bei der Ermittlung des Abflussbeiwertes berücksichtigt wird.
Wassermengenverluste infolge der Topografie des Einzugsgebietes durch Verdunstungen, Muldenverlusten, Benetzungsverlusten usw. werden nicht berücksichtigt.
Derartige Verluste können aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit des Geländes geschätzt und über eine Abminderung der Regenspende oder des Abflussbeiwertes berücksichtigt werden.
Der Benetzungsverlust kann für abgetrocknete Flächen je nach Beschaffenheit zwischen 0,3 bis 0,7 mm betragen.
Der Muldenverlust beträgt für abgetrocknete Flächen in Abhängigkeit von der Art der Befestigung und der Geländeneigung 0,5-2,0 mm.