Screenshot Konstruierte Mulden-Rigolen-Versickerung nach BFR-Abwasser

Der heutige Artikel ist eine Fortsetzung zum Thema Versickerungsanlagen. Dabei schauen wir uns die Umsetzung der Modellbildung nach BFR Abwasser an und versuchen diese Modellskizzen soweit es geht, mit den cseTools nachzubauen.

Die Topologie wird durch entsprechende Netzelementverknüpfungen eingehalten und die korrekte geometrische Lage wird durch Rohranschlusspunkte sichergestellt.

Auch sind für die Übertragung der Sonderbauwerkspunkte SBW die Bauwerkskonturen wieder der entscheidende Kniff.

2.5.2 Beispiel Mulden-Rigolen-Versickerung

Hier jetzt also einmal die Schritte der Konstruktion in der Reihenfolge, wie sie in der Modellskizze (ab Seite 14) aufgeführt sind.

Das mit den cseTools umgesetzte Beispiel steht hier zum Download zur Verfügung: BFR-Abwasser_Skizzen_zur_Modellbildung_cseTools_v2.dwg

Die Hauptbauwerke

Screenshot Versickerungsanlage und fiktiver Schacht als Hauptbauwerk

Als Basis für die ganze Anlage wird zunächst wieder ein Schacht erzeugt, den ich hier genauso bezeichnet habe wie die eigentliche Versickerungsanlage. Danach wird die Versickerungsanlage 105VA01 als Hauptbauwerk inklusive Bauwerkskontur erzeugt und an den Schacht angeschlossen.

Screenshot Rohr-Rigolen-Versickerung mit Bezugspunkt und Bauwerkskontur

Über Bearbeiten -> Erzeugen -> Bauwerk -> Versickerungsanlage wird jetzt die Rohr-Rigolen-Versickerung erzeugt. Die Datenstruktur der cseTools lässt es nicht zu, eine Versickerungsanlage als Unterbauwerk einer anderen Versickerungsanlage zuzuordnen. Aus dem Grund wird die Rohr-Rigolen-Versickerung ebenfalls dem fiktiven Schacht zugeordnet. Die Bauwerkskontur wird auch hier über die Bauwerksrandpunkte SBW erzeugt und der Koordinatenbezugspunkt KOP durch die Position des Bauwerksymbols bestimmt.

Kontrollschächte und Versickerungsrohr

Screenshot Kontrollschächte der Versickerungsanlage

Die beiden Kontrollschächte werden erst mal ohne Bezug zur restlichen Anlage erzeugt. Um aber die Netztopologie einzuhalten (damit alles z. B. für die hydraulische Berechnung „zusammenhängt“) wird der Schacht 105020 über eine fiktive Haltung mit dem Hauptschacht 105VA01 verbunden.

Screenshot Versickerungsrohr als Sonderbauwerk

Das Versickerungsrohr 105VA03 wird ebenfalls als punktuelles Sonderbauwerk erzeugt. Die Bauwerkskontur, bestehend aus zwei Punkten an den Koordinaten der Kontrollschächte, bildet die linienförmige Geometrie des Versickerungsrohrs ab. Da an dieser Stelle lt. Modellskizze kein Koordinatenbezugspunkt KOP gebraucht wird, habe ich das Bauwerkssymbol ausgeblendet.

Muldenüberlauf und Wehr

Screenshot Muldenüberlauf angeschlossen an fiktive Haltung

Der Muldenüberlauf 105RUE02 soll hier einfach als Knotenobjekt, also lediglich punktförmig modelliert werden. Das erledigen wir über Bearbeiten -> Erzeugen -> Bauwerke -> Wehr. Was in den BFR Abwasser als „Wehr_Ueberlauf“ gemeint ist, ist in den cseTools lediglich als „Wehr“ bezeichnet. Als übergeordnete abwassertechnische Anlage können wir mit den cseTools weder den Schacht noch die Versickerungsanlage 105VA01 verwenden. Hier kommt die fiktive Haltung zum Einsatz, welcher der Muldenüberlauf zugeordnet wird.

Standardmäßig kann man für das Netzelement „Wehr“ in den cseTools keine Wehrfunktion angeben. Das ist auch nicht so schlimm, da diese Angabe lt. BFR Abwasser optional ist. Wenn man das aber trotzdem tun möchte/muss, kann man sich hierfür ein eigenes Datenbankfeld anlegen und diese Informationen dann auch mit im- und exportieren.

Wie das genau funktioniert, habe ich schon mal im Artikel Schmutzfang für Schächte verwalten und exportieren an einem anderen Beispiel im Video erläutert.

Der breitflächigen Zu-/Überlauf 105RUE02 wurde im Beispiel ebenfalls als Wehr erzeugt. Hier aber wieder mit ausgeblendetem Bauwerkssymbol, dafür aber mit einer Bauwerkskontur (bestehend aus zwei Punkten), um der linienförmigen Geometrie gerecht zu werden.

Abfluss über Drossel

Screenshot Gedrosselter Abfluss über Einleitungsstelle

Der Abfluss aus der Versickerungsanlage in Richtung Vorfluter wird lt. Modellskizze zunächst durch eine Drossel 105DR01 limitiert. Diese ist ein einfaches Sonderbauwerk und dem Schacht 105030 zugeordnet.

Das Auslaufbauwerk 105AUS01 ist hier nicht weiter beschrieben, also habe ich mich in diesem Fall für das Sonderbauwerk einer Einleitungsstelle entschieden. Dieses Bauwerk ist dem gleichnamigen Schacht zugeordnet. Dadurch ist die Netztopologie sichergestellt.

Vom Kontrollschacht 105020 sind der Drosselschacht und der fiktive Schacht 105AUS01 des Auslaufbauwerks einfach durch Haltungen miteinander verbunden.