Screenshot Erstellung Regenmodell auf Basis KOSTRA-DWD-2020

Im Dezember 2022 wurde der neue Starkregenkatalog KOSTRA-DWD-2020 vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlicht. Dieser löst den bisher zu verwendenden Katalog KOSTRA-DWD-2010R ab und ist seit dem 01.01.2023 zu verwenden. In den cseTools kann seit dem Update von Mai 2023 (Release 633) dieser Datensatz verwendet werden.

Im Artikel zeige ich, was es dabei zu beachten gibt und wie der neue Datensatz die Verwendung deutlich vereinfacht.

Wofür KOSTRA-Daten?

Kurz gesagt handelt es sich hier um statistische Daten zum Regen. Also: Wie viel Regen fällt an einem bestimmten Ort. Außerdem geben die Daten Auskunft darüber, wie sich die Menge des Regens auf die Dauer des Regens verteilt (fängt oft stark an und tröpfelt danach längere Zeit noch vor sich hin). Dafür wurde ganz Deutschland in ein Raster unterteilt, weil ja in verschiedenen Regionen unterschiedlich viel Regen fällt. [Mehr Informationen beim DWD]

Diese Regen- bzw. Niederschlagsdaten brauchen wir zur hydraulischen Berechnung eines Kanalnetzes. Dort sammelt sich das Regenwasser und wir können berechnen, wie sich im Verlauf des Regens das Kanalnetz immer weiter füllt und prüfen, ob es groß genug ist, um das Regenwasser abzutransportieren oder ob Wasser zum Gullydeckel austritt.

Genug der Erklärung: Kommen wir zur praktischen Anwendung.

Niederschlagshöhen aus KOSTRA-DWD-2020

Screenshot Eingabe der Niederschlagshöhen nach KOSTRA-DWD-2020

Bei der hydraulischen Berechnung nach dem Zeitbeiwertverfahren oder der instationären hydraulischen Berechnung werden die Niederschlagshöhen benötigt. Zwangsläufig landet man also im oben gezeigten Eingabedialog.

Hat man eine .xml-Datei mit den Niederschlagshöhen, kann diese einfach über „Lese Datei“ geöffnet und verwendet werden. Eine solche Datei kann z. B. aus unserem Tool KOSTRABereitstellung oder Anwendungen anderer Hersteller stammen. Beim Einlesen der .xml-Datei wird automatisch geprüft, ob die darin enthaltenen KOSTRA-Werte stimmen. Falls nicht, erfolgt ein entsprechender Hinweis und eine Protokolldatei mit den Berechnungsparametern des DWD wird geöffnet.

Screenshot Hinweis beim Einlesen der KOSTRA XML-Datei

Alternativ – und jetzt kommt das eigentliche Highlight – kann man sich kostenpflichtige bzw. zusätzliche Programme sparen und braucht hier auch nur noch das Rasterfeld, also Zeile und Spalte angeben. Die cseTools ermittelt daraus automatisch die Niederschlagshöhen.

Das ist möglich, weil seit 2023 der komplette Datensatz kostenfrei vom DWD als Open-Data zur Verfügung gestellt wird und in den cseTools integriert ist.

Woher kenne ich Rasterzeile und -spalte?

Um das Rasterfeld für den gewünschten Ort zu ermitteln, empfehle ich www.openko.de. Hier steht eine interaktive Karte mit Suchfunktion zur Verfügung.

Screenshot Auswahl auf interaktiver Karte von openko.de

Hat man den richtigen Bereich gefunden, sieht man schon nach dem ersten Klick die 6-stellige Nummer des Rasterfelds. Die ersten drei Ziffern sind die Rasterzeile, die letzten drei die Rasterspalte (vgl. mit Screenshot oben).

Nach Eingabe braucht man nur noch rechts daneben über das Taschenrechner-Icon die Dauerstufen und Wiederkehrzeiten ermitteln lassen.

Mehr gibt es nicht zu berücksichtigen. Unsere Idee war es, die Notwendigkeit, den KOSTRA-DWD-2020 Datensatz jetzt verwenden zu müssen, so einfach wie möglich umzusetzen. Dabei kann man sich auch gleich noch zusätzliche Arbeitsschritte sparen.