Die cseTools setzen für einige Module die Installation eines PostgreSQL-Servers voraus. Dies betrifft u.a. die Module cseTools ALKIS sowie cseTools Datenbankschnittstelle. Der PostgreSQL-Server kann lokal auf dem Rechner, oder auf einem Server im Netzwerk installiert sein. PostgreSQL ist eine kostenfreie OpenSource Datenbank. Es fallen hierfür also keine zusätzlichen Lizenzgebühren an.
Wichtig ist, dass es PostgreSQL Version 9.6.2 ist.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Installation des Datenbankservers erklären. Der Artikel ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- Begriffe
- Downloads
- Separate Installation auf Server
- Lokale Installation auf Client-PC
- Konfiguration des Datenbankservers
- Zugriff auf PostgreSQL im Netzwerk
Begriffe
Datenbankserver ist das Kernstück von PostgreSQL. Beinhaltet alle Datenbanken und stellt diese zur Verfügung. Kann lokal oder auf einem Server installiert sein.
pgAdmin ist die Verwaltungsoberfläche für den Datenbankserver. Hier können Benutzer und die einzelnen Datenbanken verwaltet werden.
Datenbank beschreibt eine einzelne Datenbank auf dem Datenbankserver. Es können beliebig viele Datenbanken parallel vorhanden sein und für unterschiedliche Projekte mit unterschiedlichen Inhalten genutzt werden.
Downloads
PostgreSQL 9.6.2 für Windows (64-Bit)
PostgreSQL 9.6.2 für Windows (32-Bit)
Separate Installation auf Server
Dieser Installationsschritt ist nur erforderlich wenn Sie PostgreSQL zentral auf einem Server installieren wollen.
Die Standardinstallation der cseTools installiert PostgreSQL lokal auf dem Desktop. In diesem Fall folgen Sie direkt dem Schritt Lokale Installation auf Client-PC.
PostgreSQL
- Laden Sie sich PostgreSQL 9.6.2 für Windows herunter (siehe: Downloads) und starten das Setup
- Auf dem Begrüßungsbildschirm klicken Sie auf Next >
- Wählen Sie das Installationsverzeichnis aus und klicken wieder auf Next >
- Jetzt können Sie ein Verzeichnis auswählen, wo die Daten des Servers gespeichert werden. Im Endeffekt also die Datenbank/en. Stellen Sie sicher, dass auf dem Laufwerk wo das Verzeichnis liegt, ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht und alle benötigten Lese-/Schreibberechtigungen für alle Nutzer vorhanden sind. Klicken Sie auf Next >
- Vergeben Sie jetzt ein Passwort für den Superuser. Dieses Passwort werden Sie später benötigen um weitere Benutzer anzulegen! Bestätigen Sie die Eingabe mit Next >
- Hier können Sie den Port bestimmen, über welchen der Datenbankserver im Netzwerk erreichbar ist. Nur, wenn der vorgegebene Port 5432 bereits durch andere Netzwerkanwendungen verwendet wird, muss dieser geändert werden. Wir empfehlen den Port 5432 beizubehalten. Merken Sie sich diese Portnummer! Gehen Sie mit Next > weiter.
- Bei den weiteren Optionen wird „German, Germany“ als Locale eingestellt und bestätigt mit Next >
- Im letzten Schritt wird die Installation ausgeführt.
- Nach Abschluss der Installation entfernen Sie den Haken für Launch Stack Builder at exit? Und beenden mit Finish den Setup-Assistenten.
pgAdmin (Administrationsoberfläche)
Zusammen mit der Datenbankinstallation wurde der pgAdmin 4 installiert. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass dieser aber instabil und langsam ist und empfehlen daher die Verwendung des pgAdmin III.
- Laden Sie sich pgAdmin III für Windows herunter (siehe: Downloads) und starten das Setup
- Auf dem Begrüßungsbildschirm klicken Sie auf Next > und bestätigen im nächsten Schritt die Lizenzbedingungen
- Bei der Anpassung des Setups müssen Sie keine Änderungen vornehmen, ändern Sie lediglich, wenn gewünscht, das Installationsverzeichnis und gehen weiter mit Next
- Nach Bestätigung des nächsten Schritts wird die Installation durchgeführt.
- Im Anschluss legen Sie sich noch manuell eine Desktopverknüpfung für den pgAdmin III an
- In dem gleichen Verzeichnis (Installationsverzeichnis von pgAdmin III finden Sie auch eine exe sowie eine pg_restore.exe. Diese sind leider nicht mit dem installierten Datenbankserver kompatibel und müssen ersetzt werden.
- Laden Sie sich pgAdmin III Backup & Restore herunter (siehe: Downloads) kopieren die darin enthaltenen Dateien in das pgAdmin III Installationsverzeichnis.
- Die Vorhandenen Dateien müssen ersetzt werden.
Lokale Installation auf Client-PC
Soll die PostgreSQL Datenbank auf dem gleichen PC installiert werden wie die cseTools, ist dies durch Aktivieren des entsprechenden Hakens am Ende der cseTools-Installation möglich. Daraufhin wird der PostgreSQL Datenbankserver und pgAdmin III automatisch installiert.
Der oben beschriebene Abschnitt „Separate Installation auf Server“ ist in diesem Fall nicht zu berücksichtigen.
Konfiguration des Datenbankservers
- Starten Sie pgAdmin III
- Doppelklicken Sie auf den gefundenen Datenbankserver und geben das für den superuser vergebene Passwort (im Fall der automatischen Installation (siehe Punkt #4 "Lokale Installation auf Client-PC") lautet das Passwort postgres)
- Wählen Sie per Rechtsklick auf „Login-Rollen“ -> „Neue Login-Rolle“
- Hier wird jetzt ein Benutzer angelegt, welchen Sie später verwenden um die Datenbankverbindung zwischen cseTools und PostgreSQL herzustellen. Wichtige Angaben für die neue Login-Rolle sind:
- Eigenschaften\Rollenname (= Benutzername)
- Definition\Passwort
- Rollenprivilegien: Hier sind die Haken „Can create databases“ und „Kann Streaming-Replikation und Backups initialisieren“ Mindestvoraussetzung
- Die restlichen Registerkarten können unverändert bleiben
- Mit Bestätigung auf OK wird der neue Benutzer angelegt.
- Eigenschaften\Rollenname (= Benutzername)
- Der neue Benutzer muss dem Standard Tablespace pg_default als Eigentümer zugeordnet werden
- Ebenfalls muss für den neuen Benutzer eine leere Datenbank erstellt werden, die den gleichen Namen wie der Benutzer hat
- Jetzt sind alle Vorbereitungen der Datenbankkonfiguration abgeschlossen.
Zugriff auf PostgreSQL im Netzwerk
In diesem Abschnitt wird beschrieben, welche Maßnahmen für erfolgreiche Netzwerkzugriffe auf den Datenbankserver notwendig sind.
Firewall des Servers
Freigabe des PostgreSQL Ports (Standard ist 5432) in der Firewall des Server-Rechners für ein- und ausgehende Verbindungen. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Firewall-Lösungen wird das Vorgehen anhand der Windows Defender-Firewall (unter Windows 10 Pro, Version 1809) beschrieben.
- Öffnen Sie die Windows Einstellungen und suchen dort nach „Firewall“. Öffnen Sie Windows Defender-Firewall
- Klicken Sie auf der rechten Seite auf Erweiterte Einstellungen
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Eingehende Regeln und wählen Neue Regel…
- Als Regeltyp wählen Sie Port
- Im zweiten Schritt wählen Sie TCP und geben die PostgreSQL Portnummer (Standard 5432) ein
- Als Aktion wählen Sie Verbindung zulassen und im nachfolgenden Schritt wählen Sie die Netzwerkprofile für welche diese Regel gelten soll
- Im letzten Schritt vergeben Sie für die Regel einen Namen
- Die Schritte #4 bis #7 wiederholen Sie jetzt zum Erstellen einer Ausgehenden Regel
pg_hba.conf
Damit der PostgreSQL Datenbankserver auch Verbindungen aus dem Netzwerk akzeptiert müssen diese Zugriffsberechtigungen zunächst erteilt werden.
- Starten Sie pgAdmin III
- über das Menü Datei wählen Sie conf öffnen um den Zugrifssberechtigungs-Konfigurationseditor aufzurufen
- Sie werden direkt nach dem Aufruf aufgefordert die vom Server verwendete Konfigurationsdatei „pg_hba.conf“ auszuwählen. Diese liegt im Data Directory der PostgreSQL-Installation. Im Anschluss wird die Konfiguration angezeigt
- Durch Doppelklick auf die letzte, leere Zeile wird jetzt ein neuer Eintrag angelegt.
- Wählen Sie hier folgende Einstellungen:
Typ = host
Datenbank = all
Benutzer = all
IP-Adresse = der Adressbereich inkl. Angabe der Subnetzmaske welcher zugelassen werden soll (z.B. 192.168.1.1/24 wenn alle 192.168.1.* Adressen zugelassen werden sollen)
Methode = md5 - Speichern Sie die Konfiguration und verlassen den Konfigurationseditor
Die Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb des PostgreSQL Datenbankservers und die Verwendung durch die cseTools auf Client-PCs sind jetzt erfüllt.