Dieser Artikel ersetzt die bisherige Anleitung, welche für PostgreSQL Version 9.6 galt. Mit Veröffentlichung der cseTools 2024 wird PostgreSQL Version 16.3-2 empfohlen.
Die cseTools setzen für einige Module die Installation eines PostgreSQL-Servers voraus. Dies betrifft u. a. die Module cseTools ALKIS sowie cseTools Datenbankschnittstelle. Der PostgreSQL-Server kann lokal auf dem Rechner, oder auf einem Server im Netzwerk installiert sein. PostgreSQL ist eine kostenfreie OpenSource Datenbank. Es fallen hierfür also keine zusätzlichen Lizenzgebühren an.
Wichtig ist, dass es PostgreSQL Version 16.3-2 ist.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Installation des Datenbankservers erklären. Der Artikel ist in mehrere Kapitel unterteilt:
- Begriffe
- Downloads
- Separate Installation auf Server
- Lokale Installation auf Client-PC
- Konfiguration des Datenbankservers
- Zugriff auf PostgreSQL im Netzwerk
- Installation der PostGIS Erweiterung
Begriffe
Datenbankserver ist das Kernstück von PostgreSQL. Beinhaltet alle Datenbanken und stellt diese zur Verfügung. Kann lokal oder auf einem Server installiert sein.
pgAdmin ist die Verwaltungsoberfläche für den Datenbankserver. Hier können Benutzer und die einzelnen Datenbanken verwaltet werden.
Datenbank beschreibt eine einzelne Datenbank auf dem Datenbankserver. Es können beliebig viele Datenbanken parallel vorhanden sein und für unterschiedliche Projekte mit unterschiedlichen Inhalten genutzt werden.
Downloads
PostgreSQL 16.3-2 für Windows (64-Bit)
PostGIS Erweiterung für PostgreSQL 16.3
Separate Installation auf Server
Dieser Installationsschritt ist nur erforderlich wenn Sie PostgreSQL zentral auf einem Server installieren wollen.
Die Standardinstallation der cseTools installiert PostgreSQL lokal auf dem Desktop. In diesem Fall folgen Sie direkt dem Schritt Lokale Installation auf Client-PC.
PostgreSQL
- Laden Sie sich PostgreSQL 16.3-2 für Windows herunter (siehe: Download) und starten das Setup
- Auf dem Begrüßungsbildschirm klicken Sie auf Next >
- Wählen Sie das Installationsverzeichnis aus und klicken wieder auf Next >
- Bei den zu installierenden Komponenten können Sie den "Stack Builder" abwählen
- Jetzt können Sie ein Verzeichnis auswählen, wo die Daten des Servers gespeichert werden, also die Datenbank/en. Stellen Sie sicher, dass ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht und alle benötigten Lese-/Schreibberechtigungen für alle Nutzer vorhanden sind. Klicken Sie auf Next >
- Vergeben Sie jetzt ein Passwort für den Superuser. Dieses Passwort werden Sie später benötigen um weitere Benutzer anzulegen! Bestätigen Sie die Eingabe mit Next >
- Hier können Sie den Port bestimmen, über welchen der Datenbankserver im Netzwerk erreichbar ist. Die cseTools erwarten standardmäßig den Port 5434. Wir empfehlen diesen einzustellen! Merken Sie sich diese Portnummer! Gehen Sie mit Next > weiter.
- Bei den weiteren Optionen wird „German, Germany“ als Locale eingestellt und bestätigt mit Next >
- Im letzten Schritt wird die Installation ausgeführt.
pgAdmin (Administrationsoberfläche)
Zusammen mit der Datenbankinstallation wurde der pgAdmin 4 installiert. Im Anschluss legen Sie sich noch manuell eine Desktopverknüpfung für den pgAdmin 4 an. Bei Installation in das Standardverzeichnis ist dieser unter C:\Program Files\PostgreSQL\16\pgAdmin 4\runtime\ zu finden.
Lokale Installation auf Client-PC
Soll die PostgreSQL Datenbank auf dem gleichen PC installiert werden wie die cseTools, ist dies durch Aktivieren des entsprechenden Hakens am Ende der cseTools-Installation möglich. Daraufhin wird der PostgreSQL Datenbankserver und pgAdmin 4 automatisch installiert.
Der oben beschriebene Abschnitt „Separate Installation auf Server“ ist in diesem Fall nicht zu berücksichtigen.
Konfiguration des Datenbankservers
- Starten Sie pgAdmin 4
- Über File -> Preferences -> Miscellaneous -> User language können Sie die Programmsprache auf Deutsch umstellen
Bestätigen Sie die Änderung in der Meldung mit ✔ Refresh - Klappen Sie in der linken Leiste den Knoten „Servers“ auf und geben das für den superuser vergebene Passwort (im Fall der automatischen Installation (siehe Punkt #4 Lokale Installation auf Client-PC) lautet das Passwort postgres)
- Wählen Sie per Rechtsklick auf „Anmeldungs-/Gruppenrollen“ -> „Erstellen“ -> „Anmeldungs-/Gruppenrolle…“
- Hier wird jetzt ein Benutzer angelegt, welchen Sie später verwenden um die Datenbankverbindung zwischen cseTools und PostgreSQL herzustellen. Wichtige Angaben für die neue Login-Rolle sind:
- General\Name (= Benutzername)
- Definition\Passwort
- Berechtigungen: Hier sind die Haken „Datenbank erstellen“ und „Kann Streaming-Replikation und Sicherung initiieren“ Mindestvoraussetzung
- Die restlichen Registerkarten können unverändert bleiben
- Mit Bestätigung auf Speichern wird der neue Benutzer angelegt.
- General\Name (= Benutzername)
- Der neue Benutzer muss dem Standard Tablespace pg_default als Eigentümer zugeordnet werden
- Ebenfalls muss für den neuen Benutzer eine leere Datenbank erstellt werden, die den gleichen Namen wie der Benutzer hat
- Jetzt sind alle Vorbereitungen der Datenbankkonfiguration abgeschlossen
Zugriff auf PostgreSQL im Netzwerk
In diesem Abschnitt wird beschrieben, welche Maßnahmen für erfolgreiche Netzwerkzugriffe auf den Datenbankserver notwendig sind.
Firewall des Servers
Freigabe des PostgreSQL Ports (Standard ist 5434) in der Firewall des Server-Rechners für ein- und ausgehende Verbindungen. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Firewall-Lösungen wird das Vorgehen anhand der Windows Defender-Firewall (unter Windows 11, Version 23H2) beschrieben.
- Öffnen Sie die Windows Einstellungen und suchen dort nach „Firewall“. Öffnen Sie Windows Defender-Firewall
- Klicken Sie auf der rechten Seite auf Erweiterte Einstellungen
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Eingehende Regeln und wählen Neue Regel…
- Als Regeltyp wählen Sie Port
- Im zweiten Schritt wählen Sie TCP und geben die PostgreSQL Portnummer (Standard 5434) ein
- Als Aktion wählen Sie Verbindung zulassen und im nachfolgenden Schritt wählen Sie die Netzwerkprofile für welche diese Regel gelten soll
- Im letzten Schritt vergeben Sie für die Regel einen Namen
- Die Schritte #4 bis #7 wiederholen Sie jetzt zum Erstellen einer Ausgehenden Regel
pg_hba.conf
Damit der PostgreSQL Datenbankserver auch Verbindungen aus dem Netzwerk akzeptiert müssen diese Zugriffsberechtigungen zunächst erteilt werden.
- C:\Program Files\PostgreSQL\16\data\pg_hba.conf mit Editor öffnen
- Nach der letzten Zeile ergänzen Sie eine Weitere mit dem Inhalt:
Beispiel:
Anwender sollen nur auf eine Datenbank zugreifen: Name der Datenbank angeben. Weitere Hinweise zur Eingabe finden sich weiter oben in der Datei. - Da der Server läuft, muss die Konfiguration neu geladen (oder der Server neu gestartet) werden
Die Grundvoraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb des PostgreSQL Datenbankservers und die Verwendung durch die cseTools auf Client-PCs sind jetzt erfüllt.
Installation der PostGIS Erweiterung
PostGIS ist eine Erweiterung für PostgreSQL und stellt Geodatenbanken zur direkten Anbindung an GIS (Geoinformationssysteme) zur Verfügung. Wird bei Verwendung einer Datenbank (ALKIS oder Netzdatenbank/Fachdaten) als Speicherort „PostgreSQL – GIS“ ausgewählt, muss diese Erweiterung auf dem Datenbankserver installiert sein. Also dort, wo auch die PostgreSQL-Datenbank installiert ist.
- Laden Sie sich die PostGIS Erweiterung für PostgreSQL 16.3 herunter (siehe: Downloads) und starten das Setup
- Auf dem Begrüßungsbildschirm klicken Sie auf I Agree
- Die Auswahl der zu installierenden Komponenten bleibt unveröndert. Bestätigen Sie auf Next >
- Als Installationsverzeichnis wird automatisch das von PostgreSQL ermittelt und angeboten. Wir empfehlen dies so zu belassen. Weiter mit Next >
- Die Installation ist jetzt abgeschlossen und PostGIS kann jetzt verwendet werden.